Einfluss der Wasserqualität auf das Messergebnis der blauen Tropfen
Das Messergebnis kann durch im Trinkwasser enthaltene Stoffe beeinflusst werden. Es besteht auch die Möglichkeit, dass die Tropfen bei gewissen Verunreinigungen im Wasser weniger oder sogar überhaupt nichts anzeigen. Solche Stoffe im Wasser, die den Platin-Katalysator deaktivieren können, sind: Blei, Verbindungen der Aminogruppe (Ammoniakderivate wie Chloramine, die zur Wasserdesinfektion verwendet werden), Schwefelverbindungen (Schwefel/Sulfite/Sulfate), Zink, Eisen und Silizium. Das habe ich einmal sehr deutlich erlebt:
In dem Wasser der Bodensee-Wasserversorgung in meinem Büro in Stuttgart z.B. haben die Tropfen zunächst gar kein H2 angezeigt. Schon der erste Tropfen blieb in H2-reichem Wasser blau. Darauf hin habe ich denselben Versuch nochmal mit Wasser aus dem Nachbargebäude wiederholt, und siehe, dort zeigten die Tropfen den erwarteten H2-Gehalt an. Beide Häuser wurden mit derselben Rohrleitung von der Straße aus versorgt, aber in meinem Gebäude waren offensichtlich Stoffe im Leitungssystem, die das Entfärben der Tropfen verhinderten. Nachdem ich dann das Wasser, auf das die Tropfen nicht reagierten, vor dem Boosten mit einem Kannen-Filter gefiltert hatte, der angeblich auch Schwermetalle aus dem Wasser filtert, haben die Tropfen auch in dem Gebäude funktioniert!
Meiner Erfahrung nach zeigen unterschiedliche Wässer auch sonst durchaus kleine Unterschiede, entweder wirklich im H2-Gehalt oder in der Anzeige der Tropfen. Insbesondere unterscheiden sich Wässer darin, wie leicht (schnell) sich H2-Gas im Wasser löst, der maximal erreichbare Sättigungswert unterscheidet sich dagegen kaum oder gar nicht. (siehe Diagramm)
Das Wasser der lokalen Wasserversorgung in Rangendingen löste im Versuch das H2-Gas mit einer Geschwindigkeit von 210 ppb/min, ähnlich dem entlüfteten Bodensee-Wasser Pf.2b,. Bei dem nicht-entlüfteten Bodensee-Wasser Pf.2b betrug die Geschwindigkeit aber nur 150 ppb/min. Verwendet wurde in dem Versuch ein Wasserstoff-Booster (Hibon, SPE H2+) mit 0,5 Liter Mehrweg-Kunststoffflasche aus PET.
Bei dieser Kombination aus Booster und Flasche war der Anstieg des H2-Gehalts nahezu linear (doppelte Begasungsdauer ergibt doppelten H2-Gehalt)
Das entlüftete Wasser erwies sich nur im Anfangsbereich etwas vorteilhafter (und weniger als erwartet). Vermutlich treibt auch das sprudelnde Begasen selbst schon "Fremdgase" aus dem Wasser.
(zur Erklärung: entlüftet nennt man ein Wasser, das keinerlei gelöste Gase enthält. Das kann man durch Abkochen oder durch Vakuumieren erreichen)
Da stellt sich die Frage:
Nimmt unterschiedliches Trinkwasser tatsächlich H2-Gas in unterschiedlicher Weise auf, oder wird die Messung mit den blauen Tropfen von der Wasserqualität beeinflusst?
Schließlich können Schwermetall-Rückstände im Wasser die Reaktion der blauen Tropfen ja auch so stark behindern, dass sie gar kein H2-Gas mehr anzeigen können.
Vergleichsmessungen unterschiedlicher Geräte sollte daher immer nur mit doppelt-destilliertem Wasser erfolgen!
Einfluss der Handhabung auf das Messergebnis der blauen Tropfen
H2-Wasser gibt das gelöste H2-Gas sehr schnell wieder an die Umgebungsluft ab, weil diese ja so gut wie kein H2-Gas enthält, denn Gase haben das Bestreben, sich im Wasser und der umgebenden Atmosphäre in gleicher Konzentration zu verteilen. (Siehe hier: Gasgleichgewicht)
Besonders schnell entweicht das H2-Gas aus dem Wasser, wenn das Wasser schnellen Druckschwankungen ausgesetzt wird. Das Phänomen ist auch von Wasser mit Kohlensäure (Sprudel mit CO2-Gas) oder von Bier und Sekt jedem bekannt: Schüttelt man die Flasche vor dem Öffnen, dann spritzt es, weil die gelöste Kohlensäure durch die mechanische Druckstörung in feinste, unsichtbare Bläschen ausfällt, die dann beim Öffnen die Flüssigkeit heraus-spritzen lassen. Daher:
- Das zu messende Wasser sehr bald nach dem Öffnen der "Booster"-Flasche entnehmen, ohne es zu stören:
- Das Wasser sanft aus geringer Höhe in das Messgefäß schütten, oder besser es mit einer 3 oder 6 ml Einweg-Spritze unter der Wasser-Oberfläche entnehmen. Dabei die Spritze langsam aufziehen und langsam ausdrücken und dabei die Spritzen-Öffnung nahe am Boden des Messgefäßes halten.
- Ist schon bekannt, wie viele Tropfen sich sicher ohne Verfärbung lösen werden, dann diese Tropfenzahl auf einmal ohne Rühren zugeben.
- Damit sich die Tropfen im Wasser verteilen, das Gefäß sanft schwenken, oder mir einem Stäbchen langsam umrühren, ganz nach James Bond Manier:
"... nicht geschüttelt, nur gerührt". - Beim Eintropfen die Pipette so halten, dass die Öffnung der Pipette nicht schräg zur Wasseroberfläche steht (das beeinflusst das Tropfen-Volumen)
- Ganz wichtig: Die Tropfen-Flasche nach jeder Messung schnell wieder verschließen und auf Dauer dazu immer den Original-Verschluss; und nicht die ggf. mitgelieferte Pipette verwenden!
Einschätzen der Qualität von H2-Wasser
Das ist es natürlich, worauf es letztlich ankommt! Ziel sollte es sein, dass nach der Zubereitung mehr H2-Moleküle in dem Trinkwasser sind als zuvor, aber dass das Wasser ansonsten unverändert bleibt.
H2-Wasser sollte nach der Anreicherung nicht anders riechen als zuvor, den H2-Gas hat keinen Geruch.
Ein leicht stechender Geruch kann ein Hinweis darauf sein, dass zugleich ggf. unerwünschtes Ozon (O3) durch das Wasser geleitet wurde oder es haben sich andere Moleküle mit einem Eigengeruch gebildet, wie z.B. Chlordioxid (ClO2). Manche "Alternativ-Mediziner" schwören ja auch auf Ozon oder Chlordioxid (sogenanntes MMS = miraculous Mineral Substance) im Trinkwasser, aber beides sind starke Biozide (also: Lebendiges abtötende Substancen), die ich eher als Medikament ansehe, und nicht unbedingt andauernd einnehmen möchte. Bei einer Booster-Flasche kann man im Betrieb am Geräte-Boden riechen, dort tritt bei starken Geräten auch etwas Ozon als Gas aus. Den typischen Ozon-Geruch kann man auch beim Betrieb von Laser-Druckern oder Fotokopierern wahr nehmen, oder in der Nähe von Hochspannungsgeräten.
H2-Wasser sollte auch nicht anders schmecken als zuvor. Obwohl mache die es probieren sagen, es würde etwas weicher schmecken und sie würden mehr davon trinken als von nicht mit H2 aufgeladenem Wasser. Aber das mit Geschmack auch nicht gemeint.. Es sollte nicht metallisch schmecken oder säuerlich etc. Auch ein prickelndes Gefühl im Mund ist untypisch für H2-Wasser.
H2-Wasser sollte natürlich möglichst viele H2-Moleküle enthalten. Es geht ja in erster Linie mal darum, mehr H2 in den Körper zu bekommen. Die gleiche Menge H2 nehme ich mit dem Wasser auf, wenn ich viel Wasser mit geringerem H2-Gehalt, oder weniger Wasser mit höherem H2-Gehalt trinke.
Insofern ist die Qualität von höher angereichertem Wasser nicht an sich besser, aber vielleicht will oder kann ich gar nicht so viel von dem niedriger angereicherten Wasser trinken, wie mir gerade guttäte. Und wie schon anderswo erwähnt, gibt es keine "Überdosis", die ungünstige Nebenwirkung hätte.
Also: viel mehr hilft nicht viel mehr, aber was "genug" ist, mag individuell verschieden sein, und könnte auch von dem Effekt abhängen, der bewirkt werden soll.
Ein Nebel aus feinen Bläschen im H2-Wasser ist kein Qualitätsmerkmal! (warum das so ist, schreibe ich hier)
Wie kann ich abschätzen oder messen wie viel H2-Gas im Wasser gelöst ist?
Leider sind Messgeräte, die man einfach zur Messung ins Wasser halten kann sehr teuer, und der teure Messfühler verbraucht sich auch noch schnell.
Als die genauste Alternative gibt es blaue Messtropfen von verschiedenen Herstellern, mit denen man den H2-Gehalt durch Titration ermitteln kann. Auch diese tiefblaue Tropflösung ist nicht billig, weil sie kolloidales Platin als Katalysator enthält und nur in sehr kleinen Chargen hergestellt wird. Will man jedoch den Gehalt von H2 im Wasser recht genau bestimmen, führt kein Weg an den Tropfen vorbei.
Zur Optimierung von Geräten und aus Forschungsinteresse habe ich sehr viele dieser Flaschen "vertropft", und als Schwabe habe ich mir auch eine Vorgehensweise ausgedacht, wie man mit der Hälfte der Tropfen auch brauchbare Messergebnisse erzielt, wenn der H2-Gehalt in Wasser deutlich über dem Sättigungsgehalt von 1,6 ppm von drucklos bereiteten H2-Wasser liegt. (wie das geht, schreibe ich hier).
Vorsicht ist bei den Tropfen geboten, wenn das zu testende Wasser bestimmte (Schwer-)metalle enthält, den dann zeigen die Tropfen gar nichts mehr an.
Eine ganz grobe Schnellprüfung kann durch Schütteln des H2-Wassers erfolgen. Hat das H2-Wasser mehr als 1,4 bis 1,6 ppm H2-Gehalt gilt es auch drucklos bei Raumtemperatur als übersättigt (so wie Sprudelwasser mit Kohlensäure). Durch ein einmaliges kurzes Schütteln in einer Flasche ohne Überdruck steigt dann ein Teil des gelösten H2-Gases wieder feinperlig an die Oberfläche oder es erscheint schlagartig eine Art Nebel aus sehr feinen Gasbläschen im Wasser. Auch ein Aufschlagen von einem Glas mit übersättigtem H2-Wasser (z.B. auf ein härteres Polster) kann diesen Effekt auslösen. Je höher, übersättigt das Wasser ist, umso empfindlicher reagiert es auf Erschütterungen oder Turbulenzen. Wurde das Wasser unter noch höherem Druck mehrfach übersättigt hergestellt, kann man auch mehrfach einmal kurz schütteln und es kommt dann jedes Mal wieder neues Gas zum Vorschein. Nach einer sehr groben Faustregel gilt, dass jeder einzelne Schüttler den H2-Gehalt im Wasser um ca. 1 ppm reduziert. (muss man etwas üben)
Das H2-Gas kann leider nicht mithilfe eines Laserpointers abgeschätzt werden. Das wurde in einem YouTube-Video als Nachweis empfohlen, aber durch das Laserlicht werden lediglich auch noch sehr feine Gasblasen im Wasser sichtbar, die sonst mit bloßen Augen nicht zu sehen sind. Diese feinsten Gasblasen werden aber auch schon durch den normalen Perlator am Wasserhahn erzeugt, und bleiben sehr lange im Wasser in der Schwebe. Welches Gas in den Bläschen ist, kann nicht erkannt werden und das Vorhandensein eines "Gasnebels" im Wasser ist kein Nachweis für einen hohen H2-Gehalt im Wasser. (Siehe dieses Video mit einem Kreuz-Laser aus dem Baumarkt)
Auch der erreichte Druck im Wasser während der Anreicherung mit H2-Gas ist ein Qualitätsmerkmal, denn wenn reines H2-Gas unter Druck über längere Zeit durch das Wasser perlt und/oder auf der Wasseroberfläche ansteht, so ist der zu erwartende H2-Gehalt im Wasser einzig und alleine von diesem Druck und der Wassertemperatur abhängig. Und solange der Druck erhalten bleibt, bleibt auch die H2-Konzentration im Wasser erhalten. So einfach ist das wirklich, weshalb auch der Druckentwicklung in den Booster-Flaschen oder größeren stationären Geräten die größte Bedeutung zukommt. (Wie man den aktuellen Druck in geschlossenen, durchsichtigen Flaschen trickreich messen kann, beschreibe ich hier.)
Deshalb sollte man die Booster-Flaschen auch immer erst kurz vor dem Trinken öffnen und idealerweise vorher längere Zeit unter Druck belassen. Wobei der Druck in vielen Booster-Flaschen nach Ende der H2-Produktion wieder mit der Zeit abfällt, weil sich noch weiteres Gas im Wasser löst, oder weil die Geräte unter Innendruck etwas undicht sind. Ideal wäre also eine Flasche, die den Druck selbstständig so lange konstant auf dem Maximum hält, bis sie zu Trinken geöffnet wird.
Hier der Zusammenhang zwischen dem Druck in bar bei Raumtemperatur während der Herstellung des H2-Wassers, und der dann maximal erreichbare H2-Gehalt in ppm. In der Praxis liegen die errichten Werte z.T. deutlich darunter, weil das H2-Gas sich anfangs schnell im Wasser löst, aber je näher der H2-Gehalt an die angegebene Sättigungsgrenze kommt, umso langsamer diffundiert weiteres H2 ins Wasser. Auch ist die Geschwindigkeit, mit dem das Wasser das H2-Gas löst, von den sonst noch im Wasser gelösten Stoffen abhängig. Der praxisnäheren Werte in der mittleren Spalte wurden an realem Trinkwasser und nicht an destilliertem und entlüftetem Wasser ermittelt.
| Gas-/Wasser-Druck in bar |
erreichter H2-Gehalt nach 6 / 12 min boosten in ppm |
maximal erreichbarer H2-Gehalt in ppm |
| 0 (Flasche offen) |
1,3 / 1,5 | 1,57 |
| 1 | 1,8 / 2,8 | 3,15 |
| 2 | 2,4 / 3,8 | 4,72 |
| 3 | 4,0 / 4,5 |
6,29 |
| 4 | noch keine Versuche gemacht | 7,85 |
| 5 | noch keine Versuche gemacht | 9,43 |
Was aber immer stimmt: Verspricht ein Hersteller, dass sein Gerät einen H2-Gehalt entsprechend der rechten Spalte der Tabelle erreicht, aber das Gerät erreicht nicht mindestens den zugehörigen Druck in der linken Spalte, so verspricht er eine Unmöglichkeit. Tatsächlich sollte das Gerät sogar eher einen Druck erreichen, der deutlich über den Tabellenwerten der linken Spalte liegt, denn mit den Tabellenwerten kann der Vorgang der H2-Anreicherung bis zur absoluten Sättigung auch mal mehrere Tage lang dauern. (Der Vorgang ist nicht linear, d.h. Anfangs steigt der Gehalt schnell und dann immer langsamer, und das absolute Maximum zu erreichen kann sehr lange dauern.)
Mit der simplen Technik der Ventil-Flaschen werden bei 2 bar Druck in Glas-Pfandlaschen nach einer Lagerung von 12 h etwa 4 ppm H2-Gehalt erreicht, und nach 40 Tagen Lagerung an die 4,7 ppm H2-Gehalt erreicht.
Überprüfen der erzeugten Gasmenge von H2-Inhalatoren
Inhalatoren für H2-Gas gibt es in sehr unterschiedlicher Größe und Konfiguration. Ein Qualitätsmerkmal ist die Gasmenge, die ein Inhalator in einer Minute erzeugt. Da gibt es kleine tragbare H2-Booster-Flaschen, bei denen über einen alternativen Deckel eine Gasbrille zur Inhalation angeschlossen werden kann, sowie reine Inhalatoren, die größere Gasmenge zur Inhalation bereitstellen können, aber mit einfachen Zusatzeinrichtungen auch H2-Wasser herstellen können (über Sprudler, Mixer, oder mit meinen H2-Ventilflaschen).
Übliche Herstellerangaben sind H2-Gasmengen von 100, 300, und 600 ml/min. Entsprechend kann dann mit ihnen eine 1-Liter-Flasche in ca. 10 Min., 3,3 min oder 1,7 min mit H2-Gas gefüllt werden. Meist werden zum Inhalieren Geräte mit 300 ml/min empfohlen.
Vereinzelt gibt es auch Inhalatoren, die nicht nur einen Anschluss für H2-Gas, sondern auch für O2-Gas haben. Das Mengenverhältnis von H2 zu O2 ist dann 2 zu 1. (siehe dazu auch: mögliche Gefahren). Geräte ohne PEM-Technologie, die nur ein Mischgas bereitstellen können (zumeist einfach Knallgas) sind nicht zu empfehlen.
Abschätzen der erzeugten H2-Gas-Menge über den Stromverbrauch in Watt
Bei Geräten mit PEM-Technologie muss für jedes H2-Gasmolekül zwei Protonen durch die Membran diffundieren, denen dann auf der anderen Seite der PEM wieder 2 Elektronen von der Stromquelle zugefügt werden (siehe hier in der Animation). Daher besteht ein direkter, linearer Zusammenhang zwischen der Stromstärke in Ampere die durch die PEM-Zelle fließt und der erzeugten Menge an H2-Gas in ml/min. Meinen Messungen nach erzeugt jedes Ampere, das durch die PEM-Zelle fließt je nach Effektivität der verbauten PEM-Zelle zwischen 15 und 24 ml/min an H2-Gasstrom bewirkt. (Theoretisch sollte dieser physikalisch-chemischen Wert eigentlich bei allen Inhalatoren gleich sein, aber es fließt wohl auch noch etwas Strom durch die Membran, der kein H2-Gas erzeugt und nur die PEM-Zelle z.T. auf bis auch 60 °C erhitzt)
Für jeden Inhalator (Membran-Typ) lässt sich aber ein eigener Kennwert ermitteln, mit dem der Stromfluss (in A) an der PEM-Zelle in die aktuelle Liefermenge an H2-Gas umgerechnet werden kann. Ist der Kennwert bekannt, kann die Liefermenge an einem Amperemeter indirekt abgelesen werden. (So habe ich das gemacht). Das erfordert jedoch einen Eingriff in den Inhalator, der zum EInbau aufwändig zerlegt und wieder zusammengebaut werden muss, was elektrischen Sachverstand erfordert, denn hier fließen sehr hohe Ströme!
Der Gesamt-Stromverbrauch in Watt kann dagegen leicht mit einem einfachen Verbrauchsmessgerät oben im Bild (Zwischenstecker für 10 EUR) nachgemessen werden und erlaubt eine grobe Abschätzung der produzierten Menge an H2-Gas, weil die PEM-Zelle der größte Strom-Verbraucher im Inhalator ist. Je nach Qualität und Erhaltungszustand verbraucht die PEM-Zelle etwas mehr oder weniger Watt, um die angegebene H2-Gasmenge zu erzeugen. Wenn man daher den Stromverbrauch des Inhalators mit einem solchen Verbrauchszähler misst, lässt sich leicht überprüfen, ob, und wie stark die Gas-Produktion nach längerem Gebrauch oder durch die Verwendung von unreinem Wasser nachlässt.
Als eine grobe Abschätzung steht bei Inhalatoren jedes Watt, dass ein Verbrauchszähler anzeigt für 2,5 bis 2,8 ml/min an H2-Gasstrom. Bei Booster-Flaschen sind es nur ca. 1,7 ml/min je Watt weil die PEM-Zelle dort mit geringerer Spannung betrieben wird, um feinere Bläschen zu erzeugen und Strom zu sparen.
Ein Gerät, das nach Herstellerangabe 150 ml/min an H2-Gas erzeugen soll, verbraucht demnach 54 bis 60 Watt nur für die reine Gas-Erzeugung. Bei einem Inhalator mit 300 ml/min verdoppelt sich der Wert auf 108 bis 120 Watt. Verbraucht das Gerät deutlich weniger Watt, so stimmen die Herstellerangaben vermutlich nicht. Aber auch durch Alterung, Austrocknung oder Abnutzung kann die Zelle bei gleicher Spannung nicht mehr so viel H2-Gas erzeugen, wodurch auch der Stromverbrauch des Inhalators in Watt gemessen sinkt.
Um den Erhaltungszustand der PEM-Zelle im Gerät zu überprüfen, macht es also Sinn, den Stromverbrauch des Neugerätes zu messen und über die Gebrauchsdauer immer mal wieder zu überprüfen. In dem Maße wie der Stromverbrauch sinkt, sinkt auch die Liefermenge an H2-Gas in ml/min.
Wobei es normal ist, dass die Inhalatoren direkt nach dem Einschalten deutlich mehr Watt verbrauchen, als dann bei längerem Betrieb. Wenn sich die PEM-Zelle erwärmt, wird sie leistungsfähiger und die Elektronik regelt dann entsprechend die Betriebsspannung der PEM-Zelle herunter.
Messung der produzierten Gasmenge
(mittels einer leeren Flasche mit Schraubverschluss, einer großen Schüssel, einer Uhr mit Sekundenzeiger und Wasser)
- Das Volumen (V) der Flasche bestimmen. Stelle eine beliebige leere Flasche auf eine Küchenwaage und setzte das Tara-Gewicht der leeren Flasche auf null. Fülle die Flasche vollständig mit Wasser und wiege das eingefüllte Wasser. Das Gewicht in Gramm entspricht dann genau genug dem Volumen in ml (1 kg = 1000 g oder 1000 ml). Ein größeres Volumen führt zu einem genaueren Ergebnis. Gut geeignet sind die 1,0 Liter CocaCola-Mehrweg-Flaschen für Inhalatoren bis 300 ml/min, oder die 2 Liter TetraPaks für große Inhalatoren.
- Eine große Schüssel so etwa 5 cm hoch mit Wasser füllen.
- Den Inhalator einschalten und das Gas eine Weile in die Schüssel blubbern lassen (um Fremdgase aus dem Schlauch auszutreiben),
- Den Gas-Schlauch mit einem kleinen Gewicht (z.B. Besteck) am Boden der Schüssel unter Wasser fixieren.
- Die randvoll mit Wasser gefüllte Flasche zuschrauben (oder sie mit dem Daumen zuhalten ;-)
- Die gefüllte Flasche kopfüber in die Schüssel stellen und den Deckelverschluss unter Wasser neben dem ausströmenden H2-Gas entfernen (oder den Daumen wegnehmen ;-)
- Jetzt das ausströmende H2-Gas mit der Flaschenöffnung auffangen und die Startzeit an einer Uhr mit Sekundenzeiger ablesen (oder eine Stoppuhr starten). Das Schlauchende, aus dem das H2-Gas austritt, sollte dabei unterhalb des Wasserspiegels in der Schüssel sein, wenn der Inhalator nicht Unterdruckfest ist.
- Sobald aus der Flasche unter Wasser die erste Gasblase austritt, ist das zuvor bestimmte Volumen vollständig durch H2-Gas ersetzt. Jetzt die Zeitdauer zur Füllung der Flasche ablesen (oder Stoppuhr stoppen). Achtung: Das Wasser aus der Flasche füllt dabei die Schüssel, daher sollte sie groß genug gewählt werden!
- Jetzt kann die Gasmenge, die das Gerät je Minute geliefert hat, berechnet und mit der Herstellerangabe verglichen werden.
Der gesuchte Wert in ml/min ist dann das Volumen der Flasche in ml (das Gewicht in g), geteilt durch die gemessene Zeitdauer in Sekunden mal 60.
Zum Beispiel:
Messung mit einem leeren 2 Liter TetraPak in dem mal Eistee war. Mein großer Inhalator hat zwei Ausgänge aus denen jeweils 300 ml/min an H2-Gas kommen soll, also insgesamt 600 ml/min an H2-Gas. Die 2 Ausgänge führe ich mit einem T-Stück in einen Schlauch zusammen und halte das Schlauchende unter den aufgeschraubten Ausgießer des TetraPaks unter Wasser, genau dann, wenn der Sekundenzeiger meines Weckers auf zwölf-Uhr zeigt (zur leichteren Ablesung).

Nach 3 Minuten und 12 Sekunden ist der TetraPak voll mit Gas, denn es blubbern erste Blasen neben dem TetraPak im Wasser hoch.
Umgerechnet in Sekunden waren das: (3 x 60) + 12 = 192 s, und in Minuten zurückgerechnet sind das 192 : 60 = 3,2 min.
Das Volumen war 2 Liter = 2000 ml und tatsächlich liefert der Inhalator also 2000 : 3,2 = 625 ml/min

Prima, das Gerät schafft sogar etwas mehr als der Hersteller versprochen hat!
Jetzt teste ich auch gleich noch meinen kleineren Inhalator, den man auf 100, 200, und 300 ml/min einstellen kann. Ich habe den Verdacht, dass das Gerät mittlerweile eine Macke hat, denn mit allen drei Einstellungen blubbert es innen im Gerät etwa gleich stark. Ich stelle das Gerät auf 300 ml/min ein, und bei dem gleichen 2 Liter TetraPak dauert die Gas-Füllung jetzt ganze 37 Minuten! (die Sekunden interessieren mich da schon gar nicht mehr)
Der Inhalator liefert also nur noch 2000 : 37 = 54 ml/min und bei weitem keine 300 ml/min ... noch nicht einmal die kleinste Einstellmenge von 100 ml/min.
Schlecht, das Gerät ist eindeutig defekt, und es ist schon 3 Jahre alt.
Die Garantie also vermutlich auch schon abgelaufen ... ich schaue im Internet nach ...
Super, der Verkäufer bietet erstaunlicherweise 5 Jahre Garantie auf seine Geräte ![]()
H2-Gas Qualität
Geräte, die für Wasser-Elektrolyse ohne eine Membran vom Typ PEM zu erzeugen kein reines H2-Gas, sondern ein Mischgas mit einem hohen Sauerstoffanteil.
An diesen Merkmalen ist Wasserstoffgas (H2) zu erkennen:
- Wasserstoff ist sehr viel leichter als Luft, ja es ist das leichteste Molekül, das es gibt
Wenn ich einen gewöhnlichen Luftballon mit dem H2-Gas aus einem Inhalator oder einer Booster-Flasche fülle, so steigt dieser sehr schnell zur Decke empor. Schneller noch als ein Helium-Ballon. Reicht der Gasdruck des Gerätes zum Aufblasen nicht aus, ist das Gerät undicht, hat einen Druckbegrenzer oder verwendet keine PEM Membran zur Generierung des Wasserstoffs. Reicht der Druck nicht aus, kann man einen Ballon nehmen, der schon mal aufgeblasen war. (Bild: Einen Luftballon mit H2-Gas am Inhalator gefüllt zieht es nach oben.)
Eine leere 0,7 Liter PET Mineralbrunnenflasche wird um ca. 0,8 g leichter, wenn sie vollständig mit H2-Gas anstatt mit Luft gefüllt wird. Das ist auch schon mit einer einfachen Küchenwaage feststellbar. Genauer messbar wird es mit einem leeren 2 Liter TetraPak, denn wegen des größeren Volumens ist der Gewichtsunterschied mit 2,1 g die ich gemessen habe größer.
Das Mischgas (O2 + 2 x H2) machte den TeraPak noch im 1,4 g leichter und mit Sauerstoff O2 gefüllt wurde der TetraPak sogar 0,2 g schwerer.
(so funktioniert das Wiegen der Gase)
(Bild: PET-Mineralbrunnen-Flasche mit Luft und mit H2-Gas gefüllt auf einer Küchenwaage)

- Wasserstoff diffundiert leichter durch alle Materialien, weil das kleinste Moleküle ist, das es gibt
Die Gasmenge eines mit H2-Gas aufgeblasenen Luftballons ist nach 24 Stunden geschätzt um drei Viertel geschrumpft.
(Bild: Mit H2-Gas gefüllter Luftballon nach 0, 12, 24 und nach 48 Stunden, und zuletzt nach 10 Tagen)




Interessant, dass der Ballon am Ende kaum mehr kleiner wird! Das hat damit zu tun, dass der Ballon (anders als eine PET-Flasche) nicht luftdicht ist. Während alles H2-Gas aus dem Ballon entwichen ist, ist zugleich Luft hinein diffundiert, die am Ende allein im Ballon zurückbleibt und ihn kaum weiter schrumpfen lässt (siehe Gasgleichgewicht)
Noch eindrucksvoller ist dieses Experiment, aber es braucht viel Zeit:
Eine mit H2-Gas gefüllte und fest verschlossenen PET-Kunststofflasche bildet mit der Zeit ein vollständiges Vakuum aus! - Wasserstoff brennt mit bei Tageslicht fast unsichtbarer, leicht bläulicher Flamme, ohne Rauch (es entsteht ja nur Wasser bei der Verbrennung)
Aber Vorsicht beim Anzünden: Nicht das Gas direkt am Inhalator-Auslass anzuzünden, sonst könnte die Flamme in das Gerät hinein schlagen! Ist es noch dazu ein Mischgas mit Sauerstoff, dann ist die Verbrennung so schlagartig, dass es einen Knall gibt (daher der Name Knallgas).
Also besser H2-Schaum erzeugen, indem das Gas durch Seifenwasser blubbert und den Schaum anzünden. Bei H2-Gas leuchtet die Flamme kurz mit einem Puff-Geräusch hell auf, ist es ein Mischgas mit Sauerstoff hört man beim Anzünden des Gas-Schaums ein knatterndes Knallgeräusch. So wird das auch im Chemie-Unterricht vorgeführt. (Hier auch ein Video dazu)
H2-Gas ist sehr leicht entzündlich und brennt, wenn mindestens 4 % und maximal 77 % der Luft Wasserstoff ist.
(Quelle:
https://seshydrogen.com/de/safety-of-hydrogen-systems/,englisch) - H2-Gas ist selbst farblos und geruchlos.
Nimmt man also beim Öffnen des H2-Boosters einen scharfen Geruch war, ist ggf. zusätzlich zu H2 auch Ozon (O3) oder eine Chlorverbindung entstanden. Das passiert nicht bei Geräten mit PEM-Membran, sondern ist eher typisch für Geräte, bei denen direkt Strom durch das Wasser fließt. (Elektrolyse, und sogenannte Double-Bubbler)