Trinkwasser mit Wasserstoff anreichern in der Praxis

Sinn, Grundlagen, Testen käuflicher H2-Geräte  -  alternative Bauanleitungen für günstigere Alternativen

Einschätzen der Qualität von H2-Wasser

Das ist es natürlich, worauf es letztlich ankommt! Ziel sollte es sein, dass nach der Zubereitung mehr H2-Moleküle in dem Trinkwasser sind als zuvor, aber dass das Wasser ansonsten unverändert bleibt.

H2-Wasser sollte nach der Anreicherung  nicht anders riechen als zuvor, den H2-Gas hat keinen Geruch.

Ein leicht stechender Geruch kann ein Hinweis darauf sein, dass zugleich ggf. unerwünschtes Ozon (O3) durch das Wasser geleitet wurde oder es haben sich andere Moleküle mit einem Eigengeruch gebildet, wie z.B. Chlordioxid (ClO2). Manche "Alternativ-Mediziner" schwören ja auch auf Ozon oder Chlordioxid (sogenanntes MMS = miraculous Mineral Substance) im Trinkwasser, aber beides sind starke Biozide (also: Lebendiges abtötende Substancen), die ich eher als Medikament ansehe, und nicht unbedingt andauernd einnehmen möchte. Bei einer Booster-Flasche kann man im Betrieb am Geräte-Boden riechen, dort tritt bei starken Geräten auch etwas Ozon als Gas aus. Den typischen Ozon-Geruch kann man auch beim Betrieb von Laser-Druckern oder Fotokopierern wahr nehmen, oder in der Nähe von Hochspannungsgeräten.

H2-Wasser sollte auch nicht anders schmecken als zuvor. Obwohl mache die es probieren sagen, es würde etwas weicher schmecken und sie würden mehr davon trinken als von nicht mit H2 aufgeladenem Wasser. Aber das mit Geschmack auch nicht gemeint.. Es sollte nicht metallisch schmecken oder säuerlich etc. Auch ein prickelndes Gefühl im Mund ist untypisch für H2-Wasser.

H2-Wasser sollte natürlich möglichst viele H2-Moleküle enthalten. Es geht ja in erster Linie mal darum, mehr H2 in den Körper zu bekommen. Die gleiche Menge H2 nehme ich mit dem Wasser auf, wenn ich viel Wasser mit geringerem H2-Gehalt, oder weniger Wasser mit höherem H2-Gehalt trinke.
Insofern ist die Qualität von höher angereichertem Wasser nicht an sich besser, aber vielleicht will oder kann ich gar nicht so viel von dem niedriger angereicherten Wasser trinken, wie mir gerade guttäte. Und wie schon anderswo erwähnt, gibt es keine "Überdosis", die ungünstige Nebenwirkung hätte.
Also: viel mehr hilft nicht viel mehr, aber was "genug" ist, mag individuell verschieden sein, und könnte auch von dem Effekt abhängen, der bewirkt werden soll.

Ein Nebel aus feinen Bläschen im H2-Wasser ist kein Qualitätsmerkmal! (warum das so ist, schreibe ich hier)

 

Wie kann ich abschätzen oder messen wie viel H2-Gas im Wasser gelöst ist?

Leider sind Messgeräte, die man einfach zur Messung ins Wasser halten kann sehr teuer, und der teure Messfühler verbraucht sich auch noch schnell.

Als die genauste Alternative gibt es blaue Messtropfen von verschiedenen Herstellern, mit denen man den H2-Gehalt durch Titration ermitteln kann. Auch diese tiefblaue Tropflösung ist nicht billig, weil sie kolloidales Platin als Katalysator enthält und nur in sehr kleinen Chargen hergestellt wird. Will man jedoch den Gehalt von H2 im Wasser recht genau bestimmen, führt kein Weg an den Tropfen vorbei.
Zur Optimierung von Geräten und aus Forschungsinteresse habe ich sehr viele dieser Flaschen "vertropft", und als Schwabe habe ich mir auch eine Vorgehensweise ausgedacht, wie man mit der Hälfte der Tropfen auch brauchbare Messergebnisse erzielt, wenn der H2-Gehalt in Wasser deutlich über dem Sättigungsgehalt von 1,6 ppm von drucklos bereiteten H2-Wasser liegt. (wie das geht, schreibe ich hier).

Vorsicht ist bei den Tropfen geboten, wenn das zu testende Wasser bestimmte (Schwer-)metalle enthält, den dann zeigen die Tropfen gar nichts mehr an.

Eine ganz grobe Schnellprüfung kann durch Schütteln des H2-Wassers erfolgen. Hat das H2-Wasser mehr als 1,4 bis 1,6 ppm H2-Gehalt gilt es auch drucklos bei Raumtemperatur als übersättigt (so wie Sprudelwasser mit Kohlensäure). Durch ein einmaliges kurzes Schütteln in einer Flasche ohne Überdruck steigt dann ein Teil des gelösten H2-Gases wieder feinperlig an die Oberfläche oder es erscheint schlagartig eine Art Nebel aus sehr feinen Gasbläschen im Wasser. Auch ein Aufschlagen von einem Glas mit übersättigtem H2-Wasser (z.B. auf ein härteres Polster) kann diesen Effekt auslösen. Je höher, übersättigt das Wasser ist, umso empfindlicher reagiert es auf Erschütterungen oder Turbulenzen. Wurde das Wasser unter noch höherem Druck mehrfach übersättigt hergestellt, kann man auch mehrfach einmal kurz schütteln und es kommt dann jedes Mal wieder neues Gas zum Vorschein. Nach einer sehr groben Faustregel gilt, dass jeder einzelne Schüttler den H2-Gehalt im Wasser um ca. 1 ppm reduziert. (muss man etwas üben)

Das H2-Gas kann leider nicht mithilfe eines Laserpointers abgeschätzt werden. Das wurde in einem YouTube-Video als Nachweis empfohlen, aber durch das Laserlicht werden lediglich auch noch sehr feine Gasblasen im Wasser sichtbar, die sonst mit bloßen Augen nicht zu sehen sind. Diese feinsten Gasblasen werden aber auch schon durch den normalen Perlator am Wasserhahn erzeugt, und bleiben sehr lange im Wasser in der Schwebe. Welches Gas in den Bläschen ist, kann nicht erkannt werden und das Vorhandensein eines "Gasnebels" im Wasser ist kein Nachweis für einen hohen H2-Gehalt im Wasser. (Siehe dieses Video mit einem Kreuz-Laser aus dem Baumarkt)

Auch der erreichte Druck im Wasser während der Anreicherung mit H2-Gas ist ein Qualitätsmerkmal, denn wenn reines H2-Gas unter Druck über längere Zeit durch das Wasser perlt und/oder auf der Wasseroberfläche ansteht, so ist der zu erwartende H2-Gehalt im Wasser einzig und alleine von diesem Druck und der Wassertemperatur abhängig. Und solange der Druck erhalten bleibt, bleibt auch die H2-Konzentration im Wasser erhalten. So einfach ist das wirklich, weshalb auch der Druckentwicklung in den Booster-Flaschen oder größeren stationären Geräten die größte Bedeutung zukommt. (Wie man den aktuellen Druck in geschlossenen, durchsichtigen Flaschen trickreich messen kann, beschreibe ich hier.)

Deshalb sollte man die Booster-Flaschen auch immer erst kurz vor dem Trinken öffnen und idealerweise vorher längere Zeit unter Druck belassen. Wobei der Druck in vielen Booster-Flaschen nach Ende der H2-Produktion wieder mit der Zeit abfällt, weil sich noch weiteres Gas im Wasser löst, oder weil die Geräte unter Innendruck etwas undicht sind. Ideal wäre also eine Flasche, die den Druck selbstständig so lange konstant auf dem Maximum hält, bis sie zu Trinken geöffnet wird.

Hier der Zusammenhang zwischen dem Druck in bar bei Raumtemperatur während der Herstellung des H2-Wassers, und der dann maximal erreichbare H2-Gehalt in ppm. In der Praxis liegen die errichten Werte z.T. deutlich darunter, weil das H2-Gas sich anfangs schnell im Wasser löst, aber je näher der H2-Gehalt an die angegebene Sättigungsgrenze kommt, umso langsamer diffundiert weiteres H2 ins Wasser. Auch ist die Geschwindigkeit, mit dem das Wasser das H2-Gas löst, von den sonst noch im Wasser gelösten Stoffen abhängig. Der praxisnäheren Werte in der mittleren Spalte wurden an realem Trinkwasser und nicht an destilliertem und entlüftetem Wasser ermittelt.

Gas-/Wasser-Druck
in bar
erreichter H2-Gehalt nach
6  / 12 min boosten in ppm
maximal erreichbarer
H2-Gehalt in ppm
0   (Flasche offen)
1,3   /  1,5 1,57
1  1,8   /  2,8 3,15
2 2,4   /  3,8 4,72
3 4,0  /  4,5
6,29
4 noch keine Versuche gemacht  7,85
5  noch keine Versuche gemacht  9,43

 

Was aber immer stimmt: Verspricht ein Hersteller, dass sein Gerät einen H2-Gehalt entsprechend der rechten Spalte der Tabelle erreicht, aber das Gerät erreicht nicht mindestens den zugehörigen Druck in der linken Spalte, so verspricht er eine Unmöglichkeit. Tatsächlich sollte das Gerät sogar eher einen Druck erreichen, der deutlich über den Tabellenwerten der linken Spalte liegt, denn mit den Tabellenwerten kann der Vorgang der H2-Anreicherung bis zur absoluten Sättigung auch mal mehrere Tage lang dauern. (Der Vorgang ist nicht linear, d.h. Anfangs steigt der Gehalt schnell und dann immer langsamer, und das absolute Maximum zu erreichen kann sehr lange dauern.)

Mit der simplen Technik der Ventil-Flaschen werden bei 2 bar Druck in Glas-Pfandlaschen nach einer Lagerung von 12 h etwa 4 ppm H2-Gehalt erreicht, und nach 40 Tagen Lagerung an die 4,7 ppm H2-Gehalt erreicht.