Trinkwasser mit Wasserstoff anreichern in der Praxis

Sinn, Grundlagen, Testen käuflicher H2-Geräte  -  alternative Bauanleitungen für günstigere Alternativen

Das Badewasser aufheizen

Durch den Betrieb der starken Umwälzpumpe zum Einmixen von H2-Gas in das Badewasser, erwärmt sich das Badewasser bereits. Bei der Pumpe mit 600 W Leistung landen etwa 295 W an Heizleistung im Badewasser. Bei einer nach unten isolierten Badewanne genügt das, damit das Wasser auch bei langem Baden nicht auskühlt, wenn die Pumpe beim Baden weiter betrieben wird.

Dazu kann ein starker 220 V Durchlauferhitzer für die Wamwasser-Bereitung verwendet werden, wie es ihn zu kaufen gibt, der auf der Druckseite der Pumpe integriert wird, jedoch benötigt der meist eine eigene Stromleitung und Absicherung, weil die Heizleistung von Durchlauferhitzern zum Duschen in der Regel 2000 W übersteigt.

Meine Selbstbau-Lösung verwendet deshalb einen kleinen Durchlauferhitzer mit 2000 W den ich aus unserer alten, defekten Geschirrspülmaschine ausgebaut habe. Im Pumpbetrieb mit Schaumbad im Wasser werden damit 200 Liter Wasser in 20 Minuten um 3 - 4 °C erwärmt. Um das kalte Wasser aus der Leitung auf Badetemperatur zu bringen, dauert es so leider 60 bis 90 Minuten. Aber um leicht abgekühltes Wasser wieder auf die gewünschte Temperatur zu bringen, reicht die Heizleistung allemal, so z.B. wenn beim Einlaufenlassen der Wanne nicht genügend warmes Badewasser aus der Leitung kam. 

In meiner Familie verwenden wir die Zusatzheizung, um im japanischen Stil nacheinander zu baden, das heißt jeder duscht und wäscht sich vor dem Baden und wir baden nacheinander im selben Wasser, so wie in einer öffentlichen Badeanstalt. Auf diese Weise muss nicht für jeden neues Badewasser mit H2-Gas angereichert werden, und es genügt eine kurze Erwärmung mit H2-Gas Anreicherung zwischen den einzelnen Bädern.

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Bild 1: Die Idee war in den kleinen Erhitzer (mitte) rechts und linke je eine Schlauchtülle für 1 1/2" Schlauch mit GEWA Klinkenanschluss  aus Messing zu stecken, und die Verbindungsstelle mit über geschobenen Abdichtungsgummis (schwarz) zu dichten.

Bild 2: So zusammengebaut war das ganze aber noch viel zu undicht und die Pumpe hat dadurch viel Luft mit angesaugt.

Die Messing-Tüllen mussten dazu ein wenig dünner geschliffen werden (siehe rechte Messing-Tülle im Bild). Weil ich die Heizung in die Saugleitung der Pumpe integrieren will, ist die Abdichtung unkritisch und die Dichtungen sollten von Undichtigkeiten sogar noch mit dicht-angesaugt werden. Leider waren die Verbindungsstellen aber so noch nicht dicht, weshalb ich die Verbindungen dann ohne Gummi verlötet habe, durch Erhitzen mit einem 300 °C Heißluftgebläse, mit dem ich durch das rohe geblasen habe.

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Bild 3: Fertige Zusatzheizung (oben) mit zwei einfachen Vorschaltgeräten von Ebay/Amazon. Unten links ein 220 V Spannungsregler (für 40 EUR), mit dem sich die Heizleistung stufenlos regeln lässt, und unten rechts ein 220 V Stecker-Thermostat mit externem Temperaturfühler, der ins Badewasser gehängt werden kann (für 10 EUR)

Wenn das Badewasser ohne Zusatzheizung auskühlt, oder die Haus-Sicherung keinen Verbraucher mit 2600 W (Pumpe plus Heizung) erträgt, ist der Spannungsregler gut geeignet. Einfach die angezeigte Spannung so herunter-regeln, dass das Badewasser nicht auskühlt.

Soll das Wasser auf eine konstante Temperatur aufgeheizt werden, ist der Steckdosen-Thermostat die bessere Lösung.

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Bild 4: Testlauf der Zusatzheizung am Spannungsregler (hier mit 219 V betrieben) 
Bild 5: Leider war eine Rohrverbindung irgendwo immer noch nicht ganz luftdicht verlötet, weshalb ich beide Verbindungen von außen noch zusätzlich mit 80 °C hitzebeständigem Montagekleber und Isolierband versiegelt habe. (Empfehlung: statt zu löten gleich Montagekleber oder Autoauspuff-Dichtband verwenden)

 

Jetzt muss das ganze aber noch in ein Metallgehäuse eingebaut werden, welches ebenfalls mit dem Schutzleiter (grün/gelb) verbunden wird, weil mit Strom im Bad nicht zu spaßen ist.

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Bild 6: Passende Gehäuse findet man z.B. günstig im LebensmittelmarktsmileDiese Dose mit Kaffeebohnen hatte gerade die richtigen Abmessungen
Bild 7: Den Innenraum zwischen der Dose und der Heizung hatte ich zuerst vollständig ich mit Steinwolle ausgefüllt. Das hat auch zwar funktioniert, aber wenn die Steinwolle dann doch mal feucht wird, kann das zu Kriechstrom führen, der dann den Fehlerstrom-Schutzschalter auslöst - wie es ja auch sein soll. Ich habe die Steinwolle daher wieder entfernt. Innen ist dann noch genügend Freiraum, dass keine Spannung-führende Leitung ans geerdete Gehäuse kommen kann.

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Bild 8: Die fertige Zusatzheizung auf der dünnen Steinwolle-Platte, die ich zur thermischen Isolierung verwendet habe
Bild 9: Mit einem Rest von goldenem Lack (Hammerit) angepinselt ist das Gehäuse nicht ganz so "peinlich".

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Bild 10 und 11: Hier ist die Zusatzheizung fertig montiert am großen "Luxus-Badewassermixer" zu sehen.

Der Durchlauferhitzer funktioniert perfekt und das Gehäuse wird auch im Dauerbetrieb mit 2000 Watt Leistung ohne Steinwolle-Isolierung unten nur handwarm und oben so unangenehm warm. Ein Thermostat im Schaltkasten eingebaut, kann die Badewasser-Temperatur regeln, und der Spannungsregler an der Anschluss-Steckdose kann die abgegebene Wärmeleistung regeln. (In Bild 11 läuft die Heizung mit 128 Volt, also mit 2000 x 128/220 = 1163 Watt)

Wird die Zusatzheizung einmal gar nicht gebraucht, kann sich sehr leicht ausgebaut werden: einfach nur den Saugschlauch wieder direkt an die Pumpe koppeln und den Netzstecker ausstecken, fertig.

Hier ein Video von der Heizung im Betrieb.

Achtung: Der Durchlauferhitzer darf nur heizen, wenn er von Wasser durchströmt wird. Ohne Wasser kann die Heizung durchbrennen, und ohne dass die Umwälzpumpe läuft, beginnt das Wasser darin sehr schnell zu kochen. Im Schaltkasten sollte also ein gemeinsamer Schalter für die Pumpe und die Heizung angebracht sein, sodass ein Betrieb der Heizung ausgeschlossen ist, wenn die Umwälzpumpe nicht läuft. (Zur weiteren Sicherheit werde ich noch einen Thermo-Schalter im Gehäuse an das Rohr klemmen, der den Strom unterbricht, wenn das Durchlaufrohr 70 °C warm wird.)