Trinkwasser mit Wasserstoff anreichern in der Praxis

Sinn, Grundlagen, Testen käuflicher H2-Geräte  -  alternative Bauanleitungen für günstigere Alternativen

H2-Gasausgleich durch eine geschlossene PET-Flasche

Jedes Gas ist bestrebt, sich gleichmäßig in dem ihm zur Verfügung stehenden Raum zu verteilen, in der Luft genauso wie im Wasser.
Ist die H2-Konzentration im Wasser höher als in der Luft darüber, so diffundiert H2-Gas aus dem Wasser so lange aus, bis in der Umgebungsluft eine vergleichbare Konzentration herrscht.
Da aber das super-leichte H2-Gas aus unserer Luft vollständig in die obersten Luftschichten entweicht, entweicht auch alles H2-Gas aus dem Wasser, wenn nicht die Luft über dem Wasser in den gleichen gasdichten Behälter mit eingeschlossen ist, sodass sich dort das ausgasende H2 "staut". Auf diesem Prinzip basiert die Autoventil-Methode mit den gasdichten Glasflaschen. Hier ist die H2-Gas-Konzentration über dem eingefüllten Wasser größer und das H2-Gas diffundiert in das Wasser bis ein Konzentrationsgleichgewicht erreicht wurde. Steht die mit dem Wasser eingeschlossene H2-Gas-Atmosphäre noch dazu unter Überdruck, wird das Wasser mit H2-Gas "übersättigt".

Dass eine PET-Mehrweg-Flasche (Mineralbrunnenflasche) zwar dicht für die größeren Moleküle in der Luft ist (O2, CO2), aber nicht dicht für die winzig-kleinen H2-Moleküle zeigt dieses faszinierende Experiment:

Flasche mit H2 fuellen     Flasche mit H2 fuellen 2
Ein kleiner Wasserstoff Inhalator füllt die Flasche        und H2-Gasblasen blubbern in die Flasche

Fülle eine leere PET-Sprudelflasche vollständig mit Wasserstoff, ohne dass andere Gase mit in der Flasche sind.
Dazu fülle die Flasche zunächst komplett mit Leitungswasser. Halte dann die Öffnung mit dem Daumen oben zu und stelle die Flasche kopfüber in eine wassergefüllte Schüssel. Das Wasser bleibt jetzt in der Flasche, auch wenn sie wieder geöffnet ist. Stecke den Auslass-Schlauch von einem H2-Inhalator von unten durch das Wasser in den Flaschenhals. Warte, bis das austretende H2-Gas alles Wasser in der Flasche ersetzt hat und unten neben der Flasche heraus blubbert. Dann hebe die Flasche so wie sie ist, kopfüber aus dem Wasser und schraube sofort den Flaschendeckel dicht auf.

Ausgasen von H2 in 68 Tagen

PET-Flasche nach 1 Monat und nach 68 Tagen

Jetzt beobachte, was mit der relativ dicken und steifen PET-Flasche über die nächsten Monate geschieht.
Die Flasche schrumpelt mit der Zeit immer mehr zusammen und die PET-Flasche scheint von geisterhaften Kräften völlig zerquetscht zu werden!

Hier noch deutlicher zu sehen eine vollständig mit H2-Gas gefüllte Mineralbrunnen PET-Flasche nach 6 und 10 Monaten Lagerung. Das Volumen nimmt bis zum "Geht-nicht-mehr" ab und das Gesamtgewicht nimmt um ca. 0,6 Gramm zu, weil der entwichene Wasserstoff ja leichter als die Umgebungsluft ist.

Ausgasen von H2Ausgasen von H2 in 6 Monaten 2Ausgasen von H2 in 6 Monaten 1
PET-Flasche vollständig mit H2-Gas gefüllt (waagrecht) und nach 6 Monaten Lagerung im Zimmer

Ausgasen von H2 in 10 Monaten 1
Ausgasen von H2 in 10 Monaten 2
Dieselbe PET-Flasche nach 10 Monaten Lagerung im Zimmer


Tatsächlich entsteht in der Flasche ein zunehmendes Vakuum, weil die kleinen H2-Moleküle heraus diffundieren können, aber Luft-Moleküle können nicht herein diffundieren, weil sie zu groß sind. Die Flasche ist also luftdicht, aber nicht ganz H2-dicht und der Überdruck unserer Atmosphäre von 1 bar (entsprechend ca. 10 m Tauchtiefe) zerquetsch die zunehmend tatsächlich Gas-leere Flasche. Würde unsere normale Umgebungsluft auch H2-Gas enthalten, so würde der Vorgang des "Schrumpelns" stoppen, wenn die H2-Konzentration innen mit derjenigen in der Außenluft ins Gleichgewicht kommt.

Mit einer dünnen Einweg-PET-Flasche geht der Vorgang deutlich schneller, ist aber nicht so eindrucksvoll, weil man die ja auch mit Muskelkraft leicht zerquetschen kann.

 

Erstaunlicherweise ändert sich dieses Verhalten aber, wenn die Flasche nicht nur mit H2-Gas gefüllt ist, sondern auch noch (viel) Wasser enthält und das H2-Gas zusätzlich unter Druck steht. Das ist der Fall, wenn ich meine nach der Autoventil-Methode geladenen Flaschen mit H2-Wasser und reiner H2-Gas-Atmosphäre lagere. Ich erkläre mir den Grund dafür so, dass in der zusätzlich mit Wasser gefüllten Flasche ständig eine Gas-Feuchte von 100 % Sättigung herrscht und diese Feuchte die Feinst-Porosität des PET-Werkstoffes verschließt. Wer mir dieses Phänomen erklären kann, bitte melden (ich bin weder Chemiker noch Physiker)